Einleitung
Antinährstoffe sind natürlich vorkommende oder synthetisch hergestellte Substanzen, die in Lebensmitteln enthalten sind. Sie können unterschiedlich auf den Menschen wirken und beispielsweise die Aufnahme von Vitaminen, Mineralien, Proteinen und anderen Nährstoffen in der Darmschleimhaut mindern oder unterbrechen. Erschöpfung als Folgewirkung einer Mangelernährung ist nicht überraschend. Genauso wie die Entwicklung eines gestörten und geplagten Verdauungssystems.
Den Gehalt an Antinährstoffen kann man mittels verschiedener Methoden in den betroffenen Lebensmitteln reduzieren, beispielsweise durch schälen, einweichen, keimen oder kochen.
Keime und Sprossen enthalten weniger Antinährstoffe
Aus diesem Grund hat die Beliebtheit von eingeweichten und gekeimten Lebensmitteln zugenommen. Durch das Einweichen von Lebensmitteln wie Körnern oder Nüssen werden bestimmte Antinährstoffe wie Phytinsäuren im Wasser freigesetzt und dann abgeleert. In einem nächsten Schritt wird der Keimprozess fortgesetzt. Die gekeimten Nahrungsmittel enthalten oftmals weniger Stärke, mehr Nährstoffe, mehr Enzyme, mehr Antioxidantien, wirken somit weniger entzündlich und sind daher leichter verdaulich.
Enthalten Lebensmittel schädliche Substanzen?
Bohnen, Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse sind reich an Antinutritiven-Substanzen. Aus diesen Samen sollte in der Natur neue Flora entstehen. Da Pflanzen über kein aktives Immunsystem verfügen und eine Flucht vor Fressfeinden nicht möglich ist, haben sie diese Abwehrmechanismen entwickelt, um sich zu schützen. Ein weiterer Faktor für das Vorkommen der mineralbindenden Stoffe, ist deren Speichermechanismus. Pflanzen können so Mineralienvorräte für sich und ihre Nachkommen aufbewahren. Auf dieses Energiedepot kann beim Wachstum zurückgegriffen werden.
Mehr Antinährstoffe als früher?
Aufgrund unseren modernen landwirtschaftlichen Praktiken sind natürliche Rohstoffe wie Getreide nicht mehr das, was sie vor 100 Jahren einmal waren. Viele Körner wie Weizen wurden für einen grösseren Ertrag und bessere Widerstandskraft (=>mehr Antinährstoffe), als sogenannte Hypride gezüchtet. (Viele Menschen sehen darin eine Korrelation mit dem Anstieg von Zölliakie und Glutensensivität)
Der Anbau geschieht auf überdüngten, ausgelaugten und pestizidbelasteten Böden. (3) Anschliessend werden die Pflanzen weiteren aggressiven Chemikalien wie Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden ausgesetzt.
Von einigen Fachleuten wird auch der mancherorts erhöhte Verzehr von Lebensmitteln mit antinutritiven Eigenschaften für die sich häufenden Probleme verantwortlich gemacht.
(3) https://www.vegan.at/inhalt/ueberduengung-durch-massen-tierhaltung
Auf welche Lebensmittel sollten Sie ein besonderes Augenmerk legen?
Antinutritive Substanzen kommen auf natürliche Weise in vielen Pflanzen vor, was diese Nahrungsmittel nicht direkt ungesund macht. Es ist jedoch hilfreich, die wichtigsten Antinährstoffe zu kennen, zu wissen wo sie enthalten sind und wie man sie am besten konsumiert.
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Antinährstoffe: positive und negative Eigenschaften, Vorkommen und Verminderung